Arequipa – Nazca – Lima (24.12. 2019 – 07.01.2020 )

Ganze sechs Nächte verbringen wir über die Weihnachtstage in Arequipa. Die Stadt liegt am Fusse der drei Vulkane Misti (5822 m), Chachani (6057 m) und

dem kleineren Picchu Picchu (5664 m).  Der Vulkan Misti ist immer noch aktiv und die Gegend  wird häufig von Erdbeben heimgesucht. 2001 brachte ein heftiges Erdbeben einen der beiden Türme der Kathedrale am Hauptplatz zum Einsturz.

Die Kathedrale aus dem 17 Jh. gilt als einzigartig in Peru. Wir nehmen an der stimmungsvollen Weihnachtsmesse teil. Gut erhalten ist das Kloster Santa Catarina aus dem 16 Jh., eine Stadt in der Stadt. Mit weiteren Kirchen aus der Kolonialzeit und interessanten Museen gehört Arequipa zu den sehenswerten Städten in Peru.

In unserem Hotel besuchen wir einen peruanischen Kochkurs „Peruvian Cooking Experience“.  Zusammen mit vier Australiern haben wir viel Spass, ganz speziell nach dem abschliessenden Pisco Sour Kurs.

Von Arequipa  fahren wir nordwärts Richtung Colca Canyon. Das Tal ist sehr fruchtbar und wir sehen nach langer Zeit wieder einmal richtige Bäume. Die Gegend ist sehr touristisch und sie verlangen von den Ausländern für die Durchfahrt durchs Tal EUR 20/Person. Immerhin sind die Strassen in einwandfreiem Zustand.  Am Cruz del Condor beobachten wir die grossen Condor-Vögel am Himmel über der 1200 m tiefen Schlucht.

Ueber sehr viele Kurven fahren wir wieder zur Küste. Wieder sind wir fasziniert vom Zusammenspiel Wüste – Pazifik. Wir lernen, dass Wüste nicht immer gleich sein muss. Ungefähr alle 50 km wechselt die Wüste und Küste komplett. Nach zwei Tagen erreichen wir Nazca, weltbekannt für die über 1500 Scharrbilder in der Wüste. Gut sichtbar sind diese auf einem Kleinflugzeug aus, wobei diese mit unseren Handys kaum zu fotografieren sind. Im weiteren braucht man einen stabilen Magen, um die Herumkurverei über den Bildern geniessen zu können.  Martha hat den zweifellos, Hans weniger.

Wir bleiben zwei Tage im schönen Hotel „DM Hoteles“ und feiern wir mit einem Galadinner Silvester.

Ueber die Küste fahren wir nordwärts nach Huacachina, der einzigen Wüstenoase in Amerika. Kurz nach Silvester tummln sich sehr viele Touristen in den Sanddünen herum. alle möglichen Touren, wie Sandboarden, Sandbuggyfahren usw. werden angeboten und rege benützt.

Wir fahren nicht die Panamericana Sur hoch sondern wählen eine Offroad Route durch die Wüste zur Paracas Reserva, genannt als das Galapagos des armen Mannes. Lange Zeit gehts gut, aber plötzlich bleiben wir im Sand stecken.  Uns ist nicht mehr ganz wohl, haben wir doch auf der Strecke keine anderen Autos gesehen. So packen wir unsere Schaufel aus und fangen an zu arbeiten.  Nach rund zehn Minuten taucht plötzlich ein Auto auf. Was für ein Glück. Er zieht uns nach 2-3 Versuchen aus dem Sand.  Kurz vor der Küste stehen wir vor dem nächsten Problem, der Weg ist an verschieden Stellen vom Sande verweht. Zu Fuss erkundigt Martha den Weg.

Ueber Umwege erreichen wir den freien Küstenweg. Ohne Navigationssystem, obwohl keine Strassen verzeichnet waren, hätten wir den Weg nicht gefunden. Als wir den Weg eine Steilwand hochführen sehen, fragen wir Badende am Meer, ob das wirklich der Weg sei. Wir müssen den ganzen Mut zusammennehmen, um die Steilwand in Angriff zu nehmen.  Ueber 45 Grad steil und 300  m gerade die Klippen hoch – Untersetzung rein, nicht anhalten und nicht runterschauen. GESCHAFFT.  Jetzt gehts wieder runter in extremer Schräglage. Martha furchtlos, was man von Hans nicht sagen kann. Ich wäre am Liebsten ausgestiegen – nur liess mich Martha nicht…

Im Reserva Paracas, Sector Ranchero, einer kleiner Landzunge mit einigen Fischerhütten müssen wir zuerst einmal durchatmen. Wir treffen den Chefe des Ortes mit seiner Freundin. Sie holt bei den heimkehrenden Fischern frischen Fisch und bereitet uns diesen excellent zu.  Sie laden uns ein, hier zu übernachten. Es sei „muy tranquillo“.

Diese Strecke war bisher unsere grösste Herausforderung seit wir unterwegs sind. Am Nordeingang des Nationalparks liegt der Touristenort Paracas.  Hier machen wir eine Bootstour zu den Islas Ballestas und sehen Seelöwen, Humboldt- Pinguine,  Pelikane und sehenswerte Felsformationen.

In Lima wollen wir entweder unsere defekte Kabine fachmännisch reparieren lassen oder uns nach einer anderen umsehen. Die Firma FourWheelCampers (Alberto) hat eine Vertretung in Lima. Wir senden ihm ein“WhatsUp“ und teilen ihm mit, dass wir am nächsten Tag in der Stadt sein können. Er schreibt uns, dass er am Wochenende in seinem Haus in Playa San Bartolo (35 km vor Lima) sei und wir dorthin kommen sollen. Auf seinem Grundstück stehen zwei neue Absetzkabinen und eine gebrauchte. Er möchte am Abend zurück nach Lima und gibt uns kurzerhand die Schlüssel zum Grundstück und Haus und sagt, dass wir alles benützen können; Küche, Duschen, WC usw.

Am Montag vereinbaren wir einen Termin in der Werkstätte in Lima. Um den Schaden zu betrachten muss zuerst die Kabine runter, – OHA – da ist mehr kaputt als erwartet. Sie meinen, das könnte 15 Tage dauern. Alberto bietet uns an , während dieser Zeit in seinem Haus in San Bartolo zu wohnen. Das ist natürlich sehr, sehr grosszügig und wir nehmen das Angebot gerne an.  Am Dienstag haben wir einen Termin mit Alberto bei einer Werkstätte, um unseren Toyota wieder herzurichten, da unterhalb der Kabine auf der Brücke ebenfalls einiger Schaden entstanden ist. Die Behebung dauert voraussichtlich vier Tage. In dieser Zeit ohne Auto gegen wir in ein Hotel in Miraflores. Schönster und sicherster Stadtteil der 10 Millionen-Stadt Lima.

 

 

Ein Kommentar

  1. Ihr Lieben, so tolle Fotos!!!!!!! Und so viele Erinnerungen für uns !
    Ihr seid schon sehr mutig beim Auswählen eurer Routen.
    Wir hoffen auf ein gutes Pisco Sour Rezept von Euch! Zumal ihr jetzt schon eine Ausbildung dafür habt!!
    Eurem Auto wünschen wir auch eine gute Genesung und für euch eine gute Weiterfahrt! Alles Liebe wünschen euch Karl und Angelita 🤗🤗

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