Mendoza-Cordoba-Asuncion (PAR)-Bonito (BRA) (18.9.-6.10.2019)

Zwei Wochen bleiben wir in Mendoza und richten unser Fahrzeug für die 2. Etappe her. Ebenfalls pflegen wir

unsere Freundschaft in Mendoza mit Micaela und Nicolas bei feinem Essen und guten Weinen. Das Wiedersehen mit unseren Freunden aus Uruguay, Santiago und Ana,ist sehr herzlich. Mit Ihnen unternehmen wir eine Fahrt in die Berge. Erstmals sind sie auf Höhen (!) über 600 m und können auf über 3200 m Schnee sehen und berühren. Für sie ein unvergessliches Erlebnis.

Am 1. Oktober geht es für los. Ursprünglich war das Pantanal nicht in unserer Reise eingeplant. Machen wir halt „einen kleinen Umweg“ von rund 5000 km. Aufgrund der bevorstehenden Regenzeit im Pantanal ab November/Dezember müssen wir uns beeilen. Die Hinfahrt zu unserem Ziel Bonito ist rund 2500 km. Auf der Strecke liegen die großen Städte Córdoba und Asuncion, die wir kurz besichtigen. Córdoba ist eine der ältesten Städte Argentiniens und hat eine schöne Plaza mit der prachtvollen Kathedrale und der ältesten Kirche um 1780.

Von Córdoba bis zur Grenze Paraguays fahren wir größtenteils durch das südwestliche Schwemmgebiet des Pantanals. Die Straße ist mehr oder weniger auf einem Damm angelegt. Das Land wird für die Landwirtschaft und Viehzucht verwendet. Höhenmässig bewegen wir uns zwischen 60 – 150 m über Meer. Dies ist auch der Grund weshalb in der Regenzeit das Wasser nur sehr langsam Richtung Rio del Plata bzw, Meer abfließt und alles überflutet ist. Während Mendoza in der Wüste liegt und große Teile Argentiniens sehr trocken und Wasser rar ist, hat es hier im äußersten Nordosten Wasser im Überfluss.

Argentinien ist trotz dauernder Krisen strukturiert. In Paraguay sehen wir an der Grenze  das erwartete Südamerika. Wir fragen einen Polizisten, wo man hier durchfahren muss. Die Leute fahren zum Grenzposten hin, stellen das Auto irgendwo ab und gehen zu den Schaltern und neben den vielen Straßenhändlern und Geldwechslern, die Cambio, Cambio rufen, gibt das ein schönes Chaos. Wir sind sooo schlau, dass wir kein Geld bei diesen Händlern wechseln. An den Schaltern ist uns das Prozedere bekannt, nur die Sprache wechselt von ARG-Spanisch zu Spanisch. Die Beamten sind mit uns Exoten jedoch sehr verständnisvoll und hilfsbereit. Nach nicht einmal einer Stunde fahren wir weiter in die Stadt und da holt uns unsere Schlauheit ein, da wir an der großen Brücke Maut bezahlen müssen. Wir haben jedoch keinen einzigen Guarani. Nach kurzer Diskussion am Schranken können wir auch mit Druck von den hinten Anstehenden mit argentinischen Pesos bezahlen.

Die Stadt Asuncion hat für uns nicht viel zu bieten. Die große Plaza del Panteon und einer Kathedrale, die aber aufgrund der herrschenden Hitze erst am Abend zugänglich ist, bleibt nur noch die neu gestaltete Küstenpromenade mit dem alten Markt am Hafen des Rio Paraguay erwähnenswert. Ansonsten ist die Stadt ein großes Verkehrschaos. Ūber Land geht’s nach Norden Richtung Brasilien. Hier überrascht uns Paraguay. Außerhalb der Stadt in den Dörfern sieht es ordentlicher aus als in Argentinien, weniger Müll. Es erstaunt uns, dass das Land im Norden auf über 600 m ansteigt und auch eine Hügelkette aufweist.

Der Grenzübertritt nach Brasilien ist der bisher schwierigste unserer Reise. An der Grenze von Bela Vista erfahren wir, dass ein ordnungsgemäßer Grenzübertritt nur von Montag bis Freitag erfolgen kann. Die brasilianische Grenzstation ist ganz eingestellt, d.h. 75 km zurück und 75 km weiter zur Grenze von Ponta Pora. Es gibt keinen frontalen Grenzübertritt, sondern die Grenze verläuft innerhalb der Stadt parallel. Der nach Norden führende Teil der Straße ist Paraguay und der nach Westen Brasilien. Bei einem Kreisel ist man mal in Paraguay und dann wieder in Brasilien. Die Passkontrolle findet für Paraguay irgendwo in einem Gebäude in der Stadt und für Brasilien am lokalen Flughafen statt. Den Zoll Paraguay für die Ausfuhr des Autos finden wir nicht, macht aber nichts, da die Brasilianer die Einfuhr unseres Autos durch die Aduana schon genehmigt haben. Es kann sein, dass wir uns in Paraguay strafbar gemacht haben, ist aber nicht so schlimm, da wir nicht mehr nach Paraguay kommen werden.

Die ganze Übung mit Umweg kostet uns rund fünf Stunden, d.h. unser Ziel Bonito werden wir nicht mehr bei Tageslicht erreichen. Wir fahren ins Mato Grosso do Sul durch unglaublich weite Felder bis kurz bevor es dunkel wird. Wir übernachte frei irgendwo unterwegs.

Am Morgen werden wir durch lautes Vogelgezwitscher geweckt, es sind Tukane. Toll. Nach 6 Tagen erreichen wir Bonito. Hier wollen wir eine Woche bleiben und die fantastische Natur genießen.

 

Ein Kommentar

  1. Ihr Lieben, sehr spannend diesmal euer Bericht mit diversen Grenzkontrollen!!!!!
    Vielen Dank für die schönen Bilder.
    Und ihr habt schon sooooo viele Freunde, das ist wirklich schön.
    Bis Kanada werden wohl noch einige dazu kommen. 🤣🤣🤣
    Gute Fahrt und liebe Grüße. Karl und Angelita

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