Quito -Trujllo – Lima (17.2. – 01.03.2020)

Nach der Rükkehr von den Galapagos Inseln bleiben wir weitere vier Nächte in einem schönen Hotel im Centro Historico von Quito. Die Stadt ist

sehr sehenswert. An einem Tag buchen wir einen Ausflug nach Otavalo, einem grossen Indianermarkt, und besuchen den Midad del Mundo (Mittelpunkt der Erde). Dort können wir verschiedene Experimente durchführen, z.B. ist es nicht möglich auf der Aequatorline mit geschlossenen Augen geradeaus zu gehen. Ein rohes Ei kann man auf einen Nagel stellen, ohne dass es hinunterfällt. Ebenfalls kann die Schwerkraft ausgehebelt werden. Alles sehr interessant und lustig.

Nach vier Tagen in Quito fahren wir mit dem Bus neun Stunden nach Tumbes, Peru, zurück und holen unser Auto wieder ab. Nun geht es zurück nach Lima. Kaum haben wir unser Auto wieder, beginnen unsere Abenteuer, da wir erneut eine Nebenstrecke der Küste nach wählen. Plötzlich stehen wir an einer bewachten Abschrankung. Der Wärter kommt aus seinem Häuschen und winkt uns durch. Wo sind wir? Nach einigen Kilometern  wird uns bewusst, dass wir uns auf einem riesigen Oelfeld befinden. Während mehr als einer Stunde fahren wir zwischen unzähligen Oel-Förderpumpen und kreuz und quer liegenden Pipelines durch eine hüglige Wüstenlandschaft. Unterwegs passieren wir vier Kontroll-posten. Die Wächter grüssen uns freundlich und wir zurück. Unvorstellbar, dass eine Durchfahrt erlaubt ist. Später erfahren wir, dass es grundsätzlich verboten ist, aber keiner kümmert sich um dieses Verbot.

Auf der Fahrt nach Lima wollen wir zwei sehenswerte Pre-Inka Kulturstätten besuchen. Als erstes besuchen wir Tucume, eine Lambayeque-Kulturstätte, um 1000  nach Chr. mit 19 Pyramiden. Sehr interessantes, sehenswertes Museum.

Weiter geht es nach Trujllo. Rund 50 km vor Trujllo werden wir von einem Polizisten mit Motorrad aufgehalten und eingehend kontrolliert. Er stellt fest, dass unsere peruanische Versicherung genau vor 2 Std und 45 Min. abgelaufen ist. Er meint, dass wir ohne Versicherung nicht mehr weiterfahren dürfen. Es ist jedoch Sonntag und alle Geschäfte geschlossen. Wir haben nun alle ein Problem. Er zückt einen Bussenkatalog und zeigt mir, dass wir eine Busse von Soles 520 (ca. EUR 145) zu bezahlen haben. Wir zücken unsere Geldbörse wohlwissend, dass wir nur rund Soles 100 haben. Der Polizist fängt zu lachen an und fragt nach Dollars oder Euros. Dies verneinen wir, obwohl sich diese in einer anderen Geldbörse befinden. Schlussendlich einigen wir uns auf Soles 60 (rund EUR 15). Der Polizist steckt diese ein ohne Quittung. Der gute Mann ist etwas korrupt aber alle lächeln und sind zufrieden. Unsere erste Erfahrung mit Korruption in Südamerika.

In Trujllo bleiben wir drei Nächte im Centro Historico. Sehr schöner gepflegter Plaza de Armas mit vielen kolonialen Gebäuden und Kirchen. In der Nähe besuchen wir Chan Chan der Chimu-Kultur. Der restaurierte Palast ist 11 Hektaren gross und die ganze ehemalige Stadt umfasst 20 km2. Ein älterer Führer mit Deutschkenntnissen erklärt uns auf einer Führung die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Palastes. Die Stadt wurde von den Inkas um 1500 erobert, die aber nie hier lebten. Später kamen die Spanier und raubten die enormen kulturellen Schätze (Gold und Silber). An einer ruhigen Ecke spielt unser Führer auf der Flöte ein altes Indio-Lied. Sehr stimmungsavoll.

Zwischen Trujllo und Lima übernachten wir einmal in Tortugas, ein kleines Fischerdorf am Meer und geniessen nochmals die Ruhe, bevor wir wieder ins Getümmel der Grossstadt Lima (11 Mio Einwohner oder ein Drittel von ganz Peru) eintauchen. Das Fahren in dieser Stadt ist eine grosse Herausforderung, da jeder so fährt wie er will. Unser Freund Alberto meint, dass die Peruaner die schlechtesten Autofahrer weltweit sind.

Die Instandstellung unsere Kabine dauert noch bis zum 9. März, so bleiben wir noch einige Tage in Lima und nützen die Zeit für Besichtigungen und Shopping im Centro Historico. Dieses ist wie überall in Peru sehr sicher, da viel Polizei und Sicherheitspersonal die Strassen kontrollieren. An einem Abend besuchen wir das Fussballspiel Alianza Lima vs Deportivo Municipal (1:0). Das Stadion steht in einem sehr gefährlichen Viertel von Lima und der Hoteltaxifahrer, ein grosser Alianza Fan, begleitet uns zum Spiel. Sehr laute und leidenschaftliche Fans. Kuriosität am Rande: Ein LKW hat seine Rückspiegel mit einem Metallrahmen und einer Kette am Auto befestigt

Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass an der Strasse ab Tumbes sehr viele Flüchtlinge aus Venezuela gehen. Ihr Ziel ist Lim

a rund 1500 km entfernt. Nach Informationen sollen sich bereits eine Million in Lima aufhalten. Nur kommen diese aus der gleichen Kultur  (Hispanic) und sprechen die gleiche Sprache, was eine Integration einfacher macht.

 

 

 

 

 

 

2 Kommentare

  1. Buenas tardes liebe Martha und lieber Hans. Toll zu hören, dass ihr wieder gut in Lima angekommen seid. Es ist sicher wieder toll, mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs zu sein.
    Ich denke immer noch gerne an unsere 2 Wochen auf der Angelito in Galapagos zurück. Es scheint schon wieder sehr lange her, obwohl es erst 2 Wochen her ist.
    Gerne schaue ich immer wieder einmal in euren Blog hinein und schaue, wo ihr gerade seid. Macht es gut und geniesst jeden Tag.
    Ganz liebe Grüsse und eine feste Umarmung aus Quito
    Maja

  2. Wir wollten nur nochmal sagen wie schön und interessant eure Fotos von den Galapagos Inseln sind, besonders Irene mit der Riesenschildkröte. Wieviele Jahre ist die Schildkröte älter als Irene???🤣🤣🐢
    Nun wird ja eure Reise bald beendet sein und wir wünschen euch eine gute Heimreise. Wir waren gern mit euch unterwegs, haben viel gelernt durch eure spannenden Berichte und wunderschönen Fotos. Wir bewundern euren Mut !!!! Vielen Dank und herzliche Grüße Karl und Angelita

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